15. Februar 2016

Endoprothesenregister lebt weiter vom Mitmachen

Das deutsche Endoprothesenregister (ERPD), eine hundertprozentige Tochter der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC), wurde bereits am 22. Dezember 2010 gegründet.  Basis ist eine Implantat-Datenbank, die der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) gemeinsam mit seinen Mitgliedsunternehmen bereitstellt und laufend aktualisiert.

„Mit dem EPRD soll die Versorgungsqualität mit künstlichen Hüft- und Kniegelenken weiter verbessert werden. Dazu gehört auch, unnötige Wechseloperationen möglichst zu vermeiden“, fasst Steffen Marienfeld die Ziele des Endoprothesenregister zusammen. Jährlich werden in Deutschland rund 390.000 neue Knie- und Hüftgelenke eingesetzt und etwa 37.000 gewechselt. „Mit dem Ausbau des Registers wird eine Datengrundlage geschaffen, um die Qualität der Produkte langfristig zu beurteilen. Im Mittelpunkt steht dabei insbesondere, mehr über die Standzeit künstlicher Gelenke zu erfahren“, so der Bereichsleiter Medizinprodukte bei Mediaform.

Offen für alle
Das Register steht allen deutschen Krankenhäusern offen. Die erforderlichen Daten werden über das Scannen der Barcodes auf den künstlichen Knie- und Hüftgelenken eingebracht – im Idealfall während der OP oder zeitnah dazu. Die Software zur Barcode-Erfassung muss Code 128, Code 39, EAN 13 und GS1 128 auslesen können. „Ein geeigneter Scanner ist der kabelgebundene Honeywell Xenon 1900, ein Area-Imaging-Scanner, der alle gängigen 2D-Barcodes aus jeder Richtung auslesen kann und für zahlreiche Anwendungen im Gesundheitswesen geeignet ist“, sagt Marienfeld. Darüber hinaus kommen kabellose Scanner, Scanner mit Stativen oder Wandhalterungen sowie desinfizierbare Scanner für sensible OP-Bereiche in Betracht. Nach dem Scannen werden die Patientendaten verschlüsselt und die Implantat-Daten anonymisiert an das EPRD weitergeleitet.

Vorteile für alle
Warum sollten Gesundheitseinrichtungen nun am EPRD mitwirken? Primär sicher, um mitzuhelfen, die Qualität der künstlichen Gelenke zu erhöhen. Dazu erhalten teilnehmende Kliniken jährlich einen klinikspezifischen Bericht über die eingesetzten Prothesenarten sowie die Zahl von Wechseloperationen und Gründen für die Revision. Durch den Aufbau des Endoprothesenregisters ist es auch möglich, die Ursachen dafür zu identifizieren. So kann leichter geklärt werden, ob die OP oder die Prothese der Grund für die Wechsel-OP war. Einen weiteren Vorteil nennt Marienfeld: „Gibt es für einzelne Prothesen Rückrufaktionen, können die akkreditierten Kliniken die betroffenen Patienten schnell und einfach identifizieren und handeln.“

Weitere Informationen: https://www.mediaform.de/loesungen/gesundheitswesen/implantateregister

Scanner wird gereinigt